Sie sind neu Experte bei der Schweizer Berghilfe, freuen Sie sich auf diese Aufgabe? Ja sehr, und umso mehr, dass ich gerade im Engadin und den Südtälern diese Aufgabe übernehmen darf. Mein Vorgänger Hans Hagenbuch hat mich bereits bei vielen Akteuren in der Region vorgestellt und mir vieles aus seinen 10 Jahren ehrenamtlicher Berghilfetätigkeit im Engadin weitergegeben.
Wie wird man Experte? Viele von uns Experten kommen über eine berufliche Verbindung zur Landwirtschaft, zum Tourismus und über ihre früheren beruflichen Funktionen zur Berghilfe, betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind allerdings sehr wichtig. Jeder Experte durchläuft ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren und geht während einer Einarbeitungszeit mit einem der älteren, sehr erfahrenen Experten mit. Erst dann übernimmt er ein eigenes Gebiet.
Und weshalb? Was ist der Antrieb für eine Experten-Tätigkeit? Die Motivation von mir und wohl den meisten meiner Experten-Kollegen und -kolleginnen ist eine ähnliche: Wir fühlen uns alle sehr verbunden mit der Schweizer Bergbevölkerung und stellen im Alter gerne unsere Erfahrung und unsere Zeit ehrenamtlich zur Verfügung. Als Teil des Berghilfe-Teams freuen wir uns über eine sinnhafte Tätigkeit und natürlich über spannende Begegnungen mit den Menschen in den Bergen.
Wo braucht das Berggebiet am meisten Hilfe? Immer, wenn die Bergbevölkerung wichtige Investitionsschritte nicht aus eigener Kraft finanzieren kann, springt die Schweizer Berghilfe ein. Diese Entwicklungsschritte sind die grössten Herausforderungen für viele kleine Unternehmen in den Bergen.
Und wo wollen Sie die Schwerpunkte setzen, oder müssen Sie nehmen, was kommt? Unsere Aufgabe als Experten ist es, eingehende Gesuche abzuklären und zu prüfen. Die Schweizer Berghilfe funktioniert nach dem Prinzip «Hilfe zur Selbsthilfe», man muss also bei uns anfragen, wenn man Unterstützung möchte.