Wohl hat Tschlin, eine Fraktion der Gemeinde Valsot, nur etwa 440 Einwohner, kann dafür aber locker eine Handvoll Trümpfe aus dem Ärmel schütteln. Angefangen bei der Lage: Tschlin liegt hoch über dem Inn oberhalb von Strada am Südhang. Von weitem sticht ein roter Fleck am unteren Dorfrand ins Auge. Dabei handelt es sich um das Schulhaus mit Mehrzweckhalle, welche einst von den bekannten Bündner Architekten Bearth & Deplazes gebaut wurde. Wie das eine oder andere Schulhaus in der Gegend ist auch dieses nicht mehr in Betrieb. Als Wahrzeichen von Tschlin funktioniert die Halle aber immer noch.
Doch Tschlin steht nicht nur für gute Architektur, sondern auch für Bier. Die Bieraria Tschlin, einst von Angelo Andina gegründet, ist wie das Schulhaus auch nicht mehr in Betrieb. Jedenfalls nicht in Tschlin, das Tschliner Bier gibt es aber weiterhin. Es wird jetzt einfach in Martina gebraut.
Dann hat aber die Brauerei Tschlin quasi eine weitere geboren. Zu verdanken ist dies Florian Geyer, der einst bei der ursprünglichen Brauerei angestellt war.
Mittlerweile hat er sich selbstständig gemacht, braut das Alpenbier «Girun» und liefert und liefert und liefert.
Damit passt er bestens nach Tschlin, denn auch diese liefern. Viele eigene Produkte zum Beispiel, die in der Linie «Bun Tschlin» zusammengefasst sind. Sie liefern aber auch gute Ideen – wie diejenige mit dem Dorftelefon. Die ging so, dass Tschlin so ruhig sei, dass man sogar das Telefon in der dorfeigenen Kabine läuten hörte, was auch tatsächlich der Fall war.
Liefern tun auch die Fränzlis da Tschlin schon seit vielen Jahren. Die Familienkapelle, welche die sogenannte Fränzli-Musik kultivierte, mittlerweile aber auch mit vielen eigenen Stücken unterwegs ist. Aktuell gerade mit «Tschlin retour», wo sie dank dem «Cinemaphon» Tschlin auch immer mit auf der Bühne haben, egal wo sie gerade sind.
Klein, aber oho, kann hier mit Fug und Recht gesagt werden.