Das Gastmahl des Herodes.
Das Gastmahl des Herodes. © Kloster St. Johann Müstair

Besondere Feiertage für das Kloster St. Johann Müstair

Annelise Albertin (Romina Ebenhöch) Am 9. Juni 2024 feiert das Kloster St. Johann Müstair den Welterbetag und am 24. Juni 2024, am Johannistag, seinen Kirchenpatron, Johannes den Täufer. Zwei Feiertage mit jeweils speziellem Programm für Einheimische und Gäste.

In der Schweiz gibt es dreizehn UNESCO-Welterbestätten. Drei davon befinden sich in Graubünden: Die Tektonikarena Sardona, die Rhätische Bahn und das Kloster St. Johann in Müstair. An den jährlich wiederkehrenden Welterbetagen werden diese Kulturgüter nationaler Bedeutung ins Zentrum gerückt.

Welterbetag
Das Kloster St. Johann widmet den diesjährigen Welterbetag am 9. Juni dem «Gastmahl des Herodes», einem besonderen Objekt des Weltareals. Es handelt sich dabei um die bekannteste Darstellung der romanischen Fresken in der Klosterkirche. Die auf dem Kopf dargestellte tanzende Salome ist ein ikonisches Bild, das international Aufmerksamkeit erregt. Erzählt wird dabei die Geschichte Johannes des Täufers, der als Folge des aufregenden Tanzes der Salome enthauptet wird und so zum Märtyrer avanciert. Die Wandmalerei befindet sich im unteren Register der Mittelapsis und ist aufgrund der Restaurierungsarbeiten seit mehreren Jahren nicht öffentlich sichtbar. Letztes Jahr konnten die Restaurierungsarbeiten im unteren Register der Mittelapsis abgeschlossen werden – ein Grund, diesen wichtigen Meilenstein am Welterbetag gebührend zu feiern und die Salome für einen Tag öffentlich zugänglich zu machen. Besucher*innen wird die Möglichkeit geboten, bei einer Führung die farbenfrohen Fresken im Erdgeschoss des Gebäudes aus der Nähe zu betrachten und interessante Hintergründe über die Salome und die Arbeit der Restaurator*innen zu erfahren.

Zudem kann am Welterbetag im Refektorium die Ausstellung REPARAR E REÜTILISAR – Reparieren und Wiederverwenden – besichtigt werden. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit präsentiert das Museum Kloster St. Johann eigene Objekte, die während Jahrhunderten gebraucht und immer wieder repariert oder für andere Zwecke umgewandelt wurden. Darunter auch die mehrfach geflickte Schürze von Schwester Albertina Blaas.


Johannistag
Den zweiten Feiertag begeht das Kloster St. Johann am 24. Juni, am Johannistag, zu Ehren seines Kirchenpatrons, Johannes der Täufer, einem der wichtigsten Protagonisten beim Gastmahl des Herodes. Zu diesem Anlass eröffnet das Museum eine neue Ausstellung in der bestehenden Dauerausstellung. In den sogenannten Nonnenzellen im Obergeschoss des Planta-Turms stehen die Schwestern vom Kloster St. Johann und ihr Innenleben im Fokus. In den barocken Zellen, die den persönlichen Bereich einer jeden Nonne darstellen, erzählen die Schwestern in berührenden Videosequenzen von ihrem Weg und Leben im Kloster und in Klausur. Die neue Ausstellung zeigt Objekte und Geschichten und konzentriert sich auf Themen der Intimität, Vertraulichkeit und Vorgänge des Verwahrens und Verschliessens. Dazu zählen Kästchen und Truhen aus dem persönlichen Besitz der Schwestern, aber auch Briefe, wie jener von Gertrude Werner, den sie 1913 in ihrem ersten Jahr «im Klösterlein» an «ihre Lieben» schrieb: «Fern von der Heimat feierte ich die erste Weihnacht im stillen Klösterlein. Da kann man so recht im Geiste der Kirche Weihnachten im Herzen feiern. Hier ist die Christmette um Mitternacht. Denkt auch, was die Alpenbewohner für Opfer bringen. Stundenlang zu gehen, um zur Kirche zu kommen! Davon haben wir Städter gar keine Ahnung. Hier ist es schon recht empfindlich kalt ...».

Die Vernissage zur Ausstellung um 18.00 Uhr ist öffentlich, das Museum ist an diesem Tag ab 17.00 Uhr kostenfrei begehbar.

Renaissance-Kästchen mit Intarsien.
Renaissance-Kästchen mit Intarsien. © Kloster St. Johann Müstair

Führungen am Welterbetag, 9. Juni 2024

13:30 – 15:00 Kirche und Museum

14:00 – 14:30 Das Gastmahl des Herodes

14:30 – 15:20 Heiligkreuzkapelle

14:45 – 15:15 Das Gastmahl des Herodes

15:30 – 16:30 Archäologisches Archiv

16:30 – 17:00 Das Gastmahl des Herodes

17:30 – 18:00 Stundengebet der Schwestern

Die Führungen sind kostenfrei, freiwillige Spende.
Anmeldung im Klosterladen unerlässlich.
Begrenzte Teilnehmerzahl.

 

Johannistag, 24. Juni 2024

Vernissage der Ausstellung 17:00 – 19:30

Ausstellungen:

INNENLEBEN
Die barocken Nonnenzellen, ab 24. Juni 2024

REPARAR E REÜTILISAR
Objektgeschichten im Kloster, bis August 2024

muestair.ch

Das könnte Sie auch interessieren