Natur ist ihre Leidenschaft und ihr als gebürtige Val Müstairerin quasi in die Wiege gelegt worden. Das Tal mit seiner intakten Naturlandschaft, notabene heute ein Naturpark von nationaler Bedeutung, ist die Heimat von Manuela Zen, und anderswo möchte sie gar nicht sein. Denn nirgendwo findet sie das, was sie glücklich macht, direkt vor ihrer Haustür. Sie bezeichnet sich als Bewegungsmensch und fühlt sich privilegiert, in einem Bergtal leben zu dürfen, welches die besten Voraussetzungen dafür bietet.
Die Ausbildung zur Bürokauffrau hat Manuela damals vor dreissig Jahren zwar im Oberengadin absolviert, ist danach aber postwendend wieder zurückgekehrt, wobei nicht nur, aber auch die Liebe keine unwesentliche Rolle gespielt haben dürfte. Büroarbeit, das hat sie schon bald gespürt, war nicht ihre Welt. Als Mutter von zwei Kindern war es jedoch in den ersten Jahren eine gute Möglichkeit, um weiterhin berufstätig zu bleiben und auch von zu Hause aus arbeiten zu können. Doch der Drang nach «draussen» und nach «Bewegung» war stark und Veränderung unausweichlich.
smovey war aller Anfang
Manuela liess sich zur smovey-Instruktorin ausbilden und begann, im Val Müstair smovey-Walking anzubieten. «Smovey Vibroswing ist ein Schwingringsystem und besteht aus einem Spiralschlauch, vier Stahlkugeln und einem Griffsystem mit Dämpfungs-Elementen», erklärt sie dieses Gerät. «Smovey Walking fördert die Gesundheit und unterstützt den Bewegungsapparat auf vielfältige Weise. Unter anderem stärkt es das Immunsystem und löst Verspannungen, aktiviert die Muskulatur und kräftigt das Herz- und Kreislaufsystem.» Ihre Überzeugung von der positiven Wirkung von smovey auf die Gesundheit veranlasste sie, sich zur Ausbildnerin von smovey-Instruktor*innen weiterzubilden, und in dieser Funktion war sie in der ganzen Schweiz tätig. Manuela entdeckte mit smovey, wie viel Freude es ihr bereitet, Menschen Gutes zu tun, womit der Weg bereitet war für alles, was danach kam.
Die Ausbildung zur Pilates-Instruktorin, welche sie von ihrer Familie geschenkt bekam, war danach ein wichtiger Baustein in ihrem Werdegang. Ihre Pilates-Lektionen sind aus dem Alltagsleben vieler Einheimischen im Val Müstair nicht mehr wegzudenken und werden für alle Altersstufen und in unterschiedlichen Fitnesslevels angeboten.
Der Kompetenzausweis von Manuela weist nach etlichen Aus- und Weiterbildungen ein ganzes Spektrum für ganzheitliche Gesundheit auf. Als ESA-Wanderleiterin setzt sie sich im Auftrag von Pro Senectute Graubünden für das Wohlergehen der Senior*innen im Tal ein. Im Rahmen von «gnir vegl in Val Müstair» (älter werden im Val Müstair), einem Angebot der Gemeinde Val Müstair, organisiert und begleitet sie altersgerechte Wanderungen sowie Pilates Ü60.
Waldbaden/Shinrin Yoku, ihre neuste abgeschlossene Ausbildung, bezeichnet Manuela als Kurzurlaub aus dem Alltag. «Waldbaden ist ein Energiebrunnen», ist sie überzeugt. «Es entschleunigt, stärkt das Immun- und Nervensystem sowie die Herzgesundheit. Die Natur wird mit allen Sinnen erfasst, was staunen und in sich ruhen lässt.»
Gipfelstürmerin
Es liegt nahe, dass Manuela auch die Freizeit am liebsten aktiv in der Natur verbringt, im Sommer am liebsten zu Sonnenaufgängen auf den Gipfeln im Val Müstair, auch mit Pilates und neu dazu mit Shinrin-Yoku. Sie ist Mitinitiantin und Mitgründerin des Vereins TTUmbrail (Touren Team Umbrail), welcher seit 2017 alljährlich am 6. Januar das Dreikönigsrennen in Minschuns organisiert. Das Gipfelkreuz auf dem Piz Umbrail (3033 m ü. M.) verdankt seine Existenz diesem Verein. Dass das Gipfelbuch nach Einweihung des Gipfelkreuzes im September 2021 entwendet wurde, war ein bitterer Wermutstropfen, das Staunen jedoch gross, als es nach ein, zwei Jahren mit der Anmerkung «Bin wieder zurück» plötzlich wieder an seinem Platz war.
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