Es war nicht so, dass es früher, sprich in den 80er-Jahren, mehr Nebel als heute gegeben hätte. Wäre dies aber der Fall auf den Pisten gewesen, hätte das auch nichts gemacht, denn zumindest die Pistensportler*innen hätte man immer gefunden, ohne Navi und ohne Barryvox. Einfach weil farbliche Zurückhaltung in Sachen Skidress damals niemandes Sache war. Wie fahrende Leuchtstifte – «Stabilos» im Fachjargon – sahen die Leute auf den Skipisten damals aus.
Und dabei brauchte man gar nicht besonders viel Mut, sich in knallige Farben zu kleiden, denn es gab schlicht keine langweiligen Anzüge in Grau oder Beige.
Natürlich waren die einen noch ein bisschen weiter, ein bisschen mutiger und noch knalliger und poppiger angezogen. Oder sie kombinierten die verschiedenen Bestandteile des Skidresses noch unmöglicher, sodass der Begriff «passt wie die Faust aufs Auge» eine arge Untertreibung war.
Gut, es trugen dann auch lange nicht alle einen veritablen Skianzug. Die Coolsten beliessen es bei Jeans und Skijacke oder noch besser Jeansfransen-Gilet und Stulpen oder Gamaschen, vorzugsweise verziert mit farbigen Sternen. Skihelme gab es damals noch nicht, dafür farbige Mützen oder Stirnbänder. Auch in den 90er-Jahren konnte sich die Skibekleidung ihrer Farben erwehren und diese noch lange Zeit hochhalten. Bis dann mit dem Jahrtausendwechsel die Skihosen und Jacken auch anderen Anforderungen als nur dem Style genügen mussten. So sollten sie beispielsweise auch warm sein, wasserfest und atmungsaktiv, was dann die Kleider etwas verblassen liess.
Deshalb ist es umso erfreulicher, dass die Skimode der 80er ein Comeback feiert und es die farbenfrohen Dressen an verschiedensten Orten wieder zu kaufen gibt. Dies ist auch positiv vor dem Hintergrund, dass es mittlerweile tatsächlich mehr Nebel hat.