Stein um Stein zur neuen Mauer

Die Trockensteinmauern prägen die Landschaft der hiesigen Region, sind sie doch wichtiger Bestandteil der hier vorhandenen Terrassenlandschaft. Wie und wann die Mauern entstanden sind, lässt sich nicht mehr hundertprozentig nachvollziehen. Sicher ist nur, dass die Mauern Generationenwerke sind, entstanden meist über Hunderte von Jahren. Gut möglich, dass der Ausgangspunkt auf oder in der Nähe von einigen bereits vorhandenen grossen Steinen oder Felsen war. Auf diese Grundlage schichteten die Leute immer wieder neue Steine, von denen es auf den hiesigen Wiesen genügend gibt, zur Mauer auf, füllten die Zwischenräume mit Erde, worauf sich die typischen Terrassen bildeten. Weil nun aber praktisch nichts für die Ewigkeit gebaut ist und gerade die Stützmauern am Hang einem enormen Druck ausgesetzt sind, geben sie mit der Zeit nach und müssen neu aufgebaut werden. Dies erledigen entweder Baugeschäfte oder Einsatzteams der Stiftung Umwelteinsatz (SUS).

Eine Arbeit, die gleichermassen eindrücklich wie aufwendig ist. Denn erst muss die bestehende Mauer vollständig abgebaut werden und das Terrain dahinter abgetragen. Dann bauen die Maurer ein Lehrgerüst, welches die neue Form und Neigung der Mauer anzeigt. Und hernach geht es ans Eingemachte, sprich ans Mauern respektive ans Steine aufschichten. Eine Faustregel sagt dabei, dass eine geübte Person an einem Tag einen Quadratmeter Mauer schafft und dabei für ca. einen Meter Höhe rund eine Tonne Steine verbaut. Damit die Steine sich ineinander verzahnen, werden sie beschlagen, bis sie schliesslich «ineinanderklacken» wie Puzzlesteine oder wie bei Tetris. Und so wächst und wächst die Mauer Stein um Stein bis zur obersten Schicht, Deckschicht genannt. Gleichzeitig mit dem Höhenwachstum der Mauer wird diese wieder frisch hintermauert, mit Steinen und Erde, damit sie auch hält. Ja, und je nach Grösse der Mauer, Anzahl Personen im Team und deren Erfahrung ist die Mauer früher oder später fertig und sollte für die nächsten paar hundert Jahre wieder halten.

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Die Trockensteinmauern prägen die Landschaft der hiesigen Region. Diese Mauer wurde oberhalb von Strada von Freiwilligen der Stiftung Umwelteinsatz (SUS) erstellt.
Die Trockensteinmauern prägen die Landschaft der hiesigen Region. Diese Mauer wurde oberhalb von Strada von Freiwilligen der Stiftung Umwelteinsatz (SUS) erstellt. © David Büler
Freiwillige der Stiftung Umwelteinsatz (SUS) bei der gleichermassen eindrücklichen wie aufwendigen Arbeit.
Freiwillige der Stiftung Umwelteinsatz (SUS) bei der gleichermassen eindrücklichen wie aufwendigen Arbeit. © David Büler

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