Selbstverständlich findet der «Nationalfeiertag der Engadiner*innen» auch im Val Müstair statt. Die Rede ist natürlich vom Chalandamarz. Dieser ist traditionellerweise am 1. März und soll den Winter vertreiben, war früher im altrömischen Kalender aber eigentlich die Neujahrsfeier.
Wie es sich für die hiesige Region gehört, läuft der Chalandamarz auch im Val Müstair etwas anders ab als in den anderen Dörfern, wo er aber auch überall anders begangen wird.
Es beginnt am Morgen um 8 Uhr mit Peitschenknallen und Gesang in allen Fraktionen des Tals. Eine kleine Delegation der Kinder geht in den frühen Morgenstunden nach Lü. Um 8 Uhr startet auch der Umzug in Tschierv, anschliessend kommen Fuldera und Valchava. Das Mittagessen folgt für alle Kinder gemeinsam im Schulhaus Müstair. Der Nachmittag beginnt dann wieder mit Peitschenknallen und Gesang in Müstair und anschliessend noch in Sta. Maria. Am Abend findet schliesslich der Ball für die Kinder statt, und nur für die Kinder.
Tatsächlich ist der Chalandamarz, in welcher Gemeinde auch immer, ein durchaus schönes und mitunter sogar ergreifendes Ereignis. Auch weil dies ein authentischer Brauch ist, von innen heraus gelebt wird und noch nicht der Eventkultur anheimgefallen ist.