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Schweizweit ausgezeichnetes Projekt für mehr Patientensicherheit

Das Ospidal Unterengadin in Scuol ist Gewinner der Auszeichnung «Innovation Qualité 2020» der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin SAQM . Der Preis würdigt die schweizweite Vorreiterrolle im Bereich von Team- und Simulationstrainings. Dadurch kann am Ospidal die Behandlungs- und Patientensicherheit stetig verbessert werden.

Dank modernster Trainings- und Simulationstechnik kann die Patientensicherheit nachweislich erhöht werden. Das Ospidal nimmt hier schweizweit eine Vorreiterrolle ein
Dank modernster Trainings- und Simulationstechnik kann die Patientensicherheit nachweislich erhöht werden. Das Ospidal nimmt hier schweizweit eine Vorreiterrolle ein

Als Regionalspital ist das Ospidal in Scuol für eine optimale Grund- und Notfallversorgung der Unterengadiner Bevölkerung und Gäste verantwortlich. Mit komplexen Notfallpatienten ist das Spitalpersonal zwar selten, aber dennoch regelmässig konfrontiert. Bei guten Verhältnissen können die Notfallpatienten sofort einem Zentrum zugewiesen, zum Beispiel dem Kantonsspital Chur. Bei schlechten Bedingungen müssen sie aber zunächst erstversorgt, stabilisiert und für ca. 24 Stunden vor Ort versorgt werden können. «Diese Kombination ist auch prädestiniert für kritische Zwischenfälle», meint Spitaldirektor Joachim Koppenberg. Das Ospidal betreibt daher seit 2004 proaktiv ein Patientensicherheitsmanagement und versteht sich als sog «Hochzuverlässigkeitsorgansiation». «Wir bekennen uns zur Systemtheorie, dass nicht ‹schlechte Mitarbeitende in einem guten System›, sondern ‹gute Mitarbeitende in einem schlechten System› arbeiten», erläutert Koppenberg. Deswegen müsse in erster Linie das System so sicher wie möglich gestalten werden, damit den Mitarbeitern möglichste keine Fehler unterlaufen können.
Wie Piloten regelmässig kritische Situationen üben Im Zentrum der Systemtheorie steht der Mensch als Ursache vermeidbarer Fehler. Der Anteil der sogenannten «Human Factors» liegt bei ca. 60 bis 80 Prozent. Eine hochwertige Teamarbeit hat nachweislich positive Auswirkungen auf die klinische Leistung. «Es sollte für Spitäler selbstverständlich sein, dass medizinische Behandlungsteams analog Piloten Teamtrainings erhalten und kritische Situationen regelmässig in Simulatoren üben», meint Koppenberg. Die dafür notwendigen Schulungsformate seien in der Medizin gut etabliert. Mit Teamtrainings wird auch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht: Eine Studie zeigt, dass dank sogenannten CRM-Trainings die Rate der Kündigungen, die Absenzen und der erlebte Arbeitsstress markant reduziert werden können. Zudem wird die Behandlungssicherheit erhöht und Haftpflichtschäden können reduziert werden. «Trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnisse wird den Human Factors in der täglichen Spitalroutine aber leider kaum Rechnung getragen», sagt Koppenberg. Die Medizin habe kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.
Alle Ziele erreicht Die Geschäftsleitung beschloss im 2016, dank einer grosszügigen Spende, die Einführung von strukturierten CRM- und Simulationstrainings für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab 2017. Bereits im Folgejahr wurde ein Trainingszentrum in Scuol aufgebaut. Seit 2019 muss jeder Mitarbeitende alle zwei Jahre verpflichtend an ein Training teilnehmen. Die Ergebnismessungen beweisen, dass die CRM-Trainings sehr wirksam sind. Das Sicherheitsempfinden der Mitarbeitenden wird erhöht, die Zufriedenheit ebenso. Ausserdem zeigt sich von 2016 bis 2018 eine unterdurchschnittliche Zahl von gemeldeten Haftpflicht- und Schadensummen.  «Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle gesteckten Ziele im Zeitrahmen erfolgreich umgesetzt werden konnten», freut sich Koppenberg. Das Projekt ist inzwischen in die Routine des Regionalspitals überführt. Obwohl bei den Trainings aktuell medizinische Notfälle im Fokus stehen, finden die geschulten Techniken auch zunehmend im Alltagsbetrieb Anwendung. Die positiven Effekte sind klar: Eine professionelle Kommunikation und ein professioneller Umgang im Team zu Gunsten der Patienten.
Innovation Qualité – preisgekrönte Qualitätsprojekte Die Auszeichnung der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin SAQM heisst «Innovation Qualité». Die Gewinnerprojekte von «Innovation Qualité» sind neu, fortschrittlich, haben sich in der Praxis bewährt und bringen die Qualität des Schweizer Gesundheitswesens voran. Mehr Informationen: www.innovationqualite.ch

 

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