Ob es den Osterhasen gibt oder nicht ist nicht ganz gesichert. Verschiedene Quellen berichten davon, dass dies ein Märchen sei, während andere, vor allem solche aus jüngeren Kreisen, felsenfest davon überzeugt sind, dass er es ist, der ihnen jeweils das Nestchen bringt.
Gesichert hingegen ist, dass es in unserer Region Feldhasen und Schneehasen gibt. Dies belegen die Zahlen des kantonalen Amtes für Jagd und Fischerei, welche diesem Text zugrunde liegen.
Das Amt erhebt jeweils die Abschusszahlen für beide Arten und versuchte die Feldhasen anlässlich der Scheinwerfertaxation anderer Wildtiere auch zu zählen. Dies geschieht entlang von Strassen und Wegen im Talboden, also nur in einem kleinen Teil ihres Lebensraums. Gezählt werden nur die Feldhasen. Von diesen sahen die Wildhüter, welche die Zählungen durchführen, 69 Stück im Jahr 2011, den Spitzenwert mit 90 erreichten die Langohren im Jahre 2013, 2019 waren es noch 72, im Jahre 2021 ermittelten die Zähler noch 46 Tiere in der Region Unterengadin.
Dass diese Werte aber nur ein Bruchteil des gesamten Bestandes sein können, zeigen die Abschusszahlen während der Jagd, welche ebenfalls jährlich ermittelt werden. In diese Statistik finden dann auch die Schneehasen Eingang. Im Jahre 2011 mussten demnach 86 Feldhasen und 349 Schneehasen ihr Leben lassen. Damit war der Höchststand bezüglich Abschüssen bei den Schneehasen erreicht. Bei den Feldhasen war dies erst 2013 der Fall, mit 301 Abschüssen. Im letzten Jahr schienen die Feldhasen besonders flink gewesen zu sein, lediglich 52 liefen vor die Flinte der Jäger. Dafür sahen 168 Schneehasen das Unheil zu spät kommen, was aber ebenfalls die tiefste Zahl an Abschüssen bedeutet. Fast könnte man hoffen, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, auf dass weder Schnee- noch Feldhase je zum Märchen werden.