Mein Lieblingsort ist der Philosophenweg auf Muottas Muragl, der dort oben jeden Winter präpariert wird. Ich liebe es, kürzere oder längere Abschnitte zu erwandern, du brauchst keine Schneeschuhe oder Tourenski. Bei herrlichem Sonnenschein ist es schon wunderbar, doch noch eindrücklicher ist es, wenn die Wetterverhältnisse speziell sind. Einmal spazierten wir buchstäblich durch die Wolken, man hatte das Gefühl, sich zu verirren, und plötzlich riss die Wolkendecke auf und der Piz Muragl erstrahlte vor uns im Sonnenschein. Ganz bizarr war es auch im letzten Februar mit dem feinen Saharastaub in der Luft, kein Wunder kommt man auf diesen Wanderungen leicht ins Philosophieren und Nachdenken.
Muottas verbinde ich auch mit vielen Kindheits- und Jugenderinnerungen, das war der Hausberg der Samedner Jugend, wir verbrachen viele Mittwochnachmittage und Wochenenden dort beim Skifahren. Oben musstest du dich beeilen und schnell die Bretter anschnallen, es blieb dir eine knappe Viertelstunde Zeit, um ins Tal zu sausen, Brücklipassage, Wegkehren, Alp- und Waldwege und am Schluss durch das Kanonenrohr die letzte Schussfahrt über die Wiese runter nach Punt Muragl. Ohne grosse Stürze erwischtest du das nächste Bähnlein.
Die schönen, nicht zu steilen Abfahrten oberhalb des Hotels waren später ideal für unsere Kinder, um dort die ersten Schussfahrten zu machen - und Sevis kleiner Fels, wo man super Schanzen springen konnte, ist immer noch da.
