Geld gegen Belohnung
Wichtig beim Ganzen ist, dass die «crowd» ihren «fund» nicht einfach so abgibt, also spendet, sondern, dass die Leute das Projekt «unterstützen» und für ihr Geld also eine Gegenleistung erwarten. Gerade Bauernbetriebe können hierbei aus dem Vollen schöpfen und ihre Produkte als Belohnung anbieten. Zu überlegen gilt es aber vorher, dass die Belohnungen auch tatsächlich abgegeben oder verschickt werden müssen, und dies je nachdem ziemlich aufwendig werden kann.
Geradezu eine Pionierrolle in Sachen Crowdfunding kommt in unserer Gegend dem Hof Tanter Dossa von Martina und Not Vital in Scuol zu. Sie haben bereits vier erfolgreiche Crowdfunding-Projekte über die Bühne gebracht und dabei beträchtliche Erträge erzielt (wemakeit.com/projects/steine-und-kies-fuer-td). Aber auch die geplante Getreidesammelstalle im Val Müstair generierte dank Crowdfunding rund CHF 65'000 an den Bau der neuen Anlage (lokalhelden.ch/getreide-val-muestair).
Aktuell läuft eine Crowdfunding-Aktion der Rudolf-Steiner-Schule in Scuol, die Geld für den Kauf ihres Schulhauses braucht, um eben den Schulbetrieb zu sichern (lokalhelden.ch/scoula-steiner).
Ein grosser Vorteil dieser Art der Geldbeschaffung ist auch, dass die Leute, welche ein Projekt unterstützen auch grade die potenzielle Neukundschaft ist. Denn schliesslich muss das Projekt für eine erfolgreiche Umsetzung breit gestreut werden, weil eben die einzelnen Unterstützerinnen und Unterstützer eher kleinere Beiträge beisteuern.
Steht also ein neues Projekt an, bei dem der Finanzbedarf oder die fehlenden Mittel eher überschaubar sind, das jedoch trotzdem ausserhalb der Eigenfinanzierung liegt, bietet sich Crowdfunding als äusserst probates Mittel an.
Die beiden häufigsten Plattformen für diese Art der Geldbeschaffung heissen: wemakeit.com oder lokalhelden.ch
