Der Weiler San Niclà zwischen Ramosch und Strada gelegen, umfasst lediglich eine Handvoll Häuser und eine Kirche. Trotzdem ist und war San Niclà nicht unwichtig. Früher, also bereits ab dem 12. Jahrhundert, spielte die Handvoll Häuser vor allem deshalb eine wichtige Rolle, weil dort eine Furt den Übergang über den Inn garantierte. Bereits im frühen Mittelalter – davon geht man jedenfalls aus – stand dort bereits eine Brücke. Dann lag San Niclà auch am Talweg von Ramosch nach Strada, dieser führte früher auf der rechten Seite des Inns entlang, vorbei am Weiler Raschvella. Dass dem so war, dafür steht die Kirche in San Niclà, respektive das Wandbild und dessen Lage. An der Südwestfassade des Turmes präsentiert sich ein monumentales Christophorus-Gemälde. Auf der Seite also, die man nur sieht, wenn man auf der rechten Innseite durchgeht. Christophorus ist der Heilige der Schiffer und Brückenbauer. Vor allem aber, so der Glaube früher, erlebt, wer ein Bild des Christophorus schon am frühen Morgen erblickt, einen frohen Tag und ist geschützt gegen plötzlichen Tod.
Doch nicht nur wegen des Bildes ist die Kapelle von San Niclà interessant, sondern als Kirche generell. Gebaut wurde sie im späten 12. Jahrhundert. Das romanische Bauwerk besteht aus einem breiten, einschiffigen Lagerhaus, einer halbrunden, übergewölbten Apsis und einem an der Kircheingangsfront vorgelagerten Turm. Besagtes Christophorus-Bild entstand um 1500 und ist mittlerweile stark beschädigt.
Bis 1800 wurde die Kirche genutzt und danach zu einem Bauernhaus umgebaut und auch als solches gebraucht.
1983 bildete sich die Stiftung «Fundaziun pro Baselgia San Niclà», welche den Rückbau des Bauernhauses zur Kirche übernahm. Doch nicht nur das, mit dem Umbau wurde die Kirche auch zu einem Kulturraum mit verschiedenen Nutzungen umgebaut. So finden heute zahlreiche Veranstaltungen in diesem einzigartigen Raum statt.
Doch nicht nur die Kirche hat San Niclà zu bieten, sondern auch das Restaurant Sper l’En, welches die Familie Etter führt und die Gäste mit selbstgemachten Köstlichkeiten verwöhnt.
Vorausgesetzt man nimmt wie früher den Talweg auf der rechten Innseite, denn sonst kommt man kaum am Restaurant vorbei, was durchaus schade wäre.