Seit 2015 gibt’s BeLain, gegründet von Michi Beer und seiner Frau Valeria Plouda, eine Erfolgsgeschichte durch und durch, eine die von Wachstum und Unternehmergeist erzählt. Und auch davon, wie man Widerstände überwinden kann und dabei stärker wird.
Nachdem die Lokalitäten in Scuol Sot hinter dem Denner und neben Crüzer zu eng wurden und sich laut Michi Beer in Scuol nirgends eine passende Parzelle für den Bau einer neuen Halle finden liess, dislozierten sie mit ihrem Unternehmen nach Ramosch. Denn dort stand die Resgia Koch ohne Nachfolger da, verfügte über eine schöne Industrieparzelle und erst noch über eine kleine Sägerei. BeLain konnte die ganze Fahrzeug- und Maschinenflotte übernehmen und die Halle mieten. Somit verfügte das Unternehmen endlich über genügend Platz für die rund 20 Mitarbeitenden und zwei bis drei Lernende.
Aus einheimischem Holz
Doch nach Corona habe sich gezeigt, so Michi Beer, dass es extrem schwierig geworden sei, gesägtes und verleimtes Holz zu bekommen. Deshalb entschieden sie sich, das inskünftig selbst zu machen, um nicht mehr von den grossen Playern im Markt abhängig sein zu müssen. Im Oktober 2022 hätten sie die Sägereimaschine bestellt und 2023 mit dem Bau der Halle begonnen. Die stützenfreie Halle mit der Tragkonstruktion aus eigens hergestellen Fachwerkträgern besteht ausschliesslich aus Vollholz, welches zu 100 % aus Valsot stammt. Denn BeLain ist wichtig, dass die Wertschöpfung im Tal bleibt und so viel einheimisches Holz wie möglich verarbeitet werden kann. Beer und Plouda hoffen, dass sich auch die Kundschaft von diesem Ansatz überzeugen lässt, schliesslich bestimmt schlussendlich diese, welches Holz nun eingesetzt werde. Unter anderem ein Bauer in Tschlin hat sich überzeugen lassen und den neuen Stall ausschliesslich mit einheimischem Holz gebaut.
In Valsot funktioniere es sehr gut mit dem Rundholzkauf, sagt Beer, denn dort verkaufe die Gemeinde das Holz selber. Scuol habe dafür ein Unternehmen unter Vertrag, wodurch es schwieriger sei, dort zum Rundholz zu kommen.
Seit Anfang Juli ist die neue Sägerei in Betrieb und zwei neue 100-Prozent-Stellen damit geschaffen. Zudem verfügt die neue Halle über eine Trocknungskammer, und auf dem Dach steht eine bifaciale Photovoltaikanlage, welche den Strom für die Sägerei und für die Holztrocknung liefert.
Die Säge verarbeitet Stämme bis zu einer Länge von 15 Metern und 1,4 Meter Durchmesser und ist somit die einzige im Kanton Graubünden, die so lange Stämme verarbeiten kann. Das Ziel ist, mit der neuen Sägerei ca. 2000 Kubik Festmeter Holz einzuschneiden, was ungefähr 700 Bäumen entspricht.
Mit der neuen Sägerei und der Photovoltaikanlage fügt BeLain seiner Geschichte ein neues Kapitel hinzu, und wer Michi und Valeria kennt, könnte darauf wetten, dass dies noch lange nicht das letzte Kapitel ist.