Die Honig- und Wildbienen sind auf ein intaktes Ökosystem angewiesen.
Die Honig- und Wildbienen sind auf ein intaktes Ökosystem angewiesen. © Ivo I. Andri
Schon ein Quadratmeter Biodiversität in Gärten oder auf Balkonen haben einen grossen Nutzen.
Schon ein Quadratmeter Biodiversität in Gärten oder auf Balkonen haben einen grossen Nutzen. © Annelise Albertin

Bienen: Die fleissigen Helfer der Natur

Annelise Albertin Die Imkerei oder Romanisch «apicultura» ist in der Region Unterengadin Val Müstair Samnaun weit verbreitet. Das ist nicht verwunderlich, denn auf den Bergwiesen finden die Bienen ausreichend Nahrung, um das wunderbare flüssige Gold zu produzieren.

Bienen sind faszinierend und spielen im Ökosystem eine entscheidende Rolle. Sie tragen wesentlich zum Erhalt vieler Pflanzenarten und zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion bei. Eine der bekanntesten Bienenarten ist die Honigbiene, die Apis mellifera. Die Honigbienen sammeln Nektar aus Blüten, den sie in ihrem Honigmagen transportieren. Im Bienenstock wird der Nektar von anderen Arbeiterbienen verarbeitet.

Honig ist ein wertvolles Naturprodukt. Er dient nicht nur als Süssungsmittel, sondern besitzt auch gesundheitsfördernde Eigenschaften, denn er enthält Antioxidantien, Enzyme und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Darüber hinaus hat Honig antimikrobielle Eigenschaften.

Die Imkerei erfordert spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten, um Bienenvölker erfolgreich zu halten und Honig zu ernten. Ein Imker muss seine Bienen regelmässig überwachen, um Krankheiten und Parasiten zu erkennen und zu behandeln. Auch die Versorgung mit ausreichend Nahrung und Wasser ist wichtig. Der Bündner Imker*innen Verband apisGRISCHUN und der Verein Schweizer Mellifera Bienenfreunde sind Anlaufstellen für die Imker der Region und überwachen die Bienenzucht.  

Der Honigertrag hängt von vielerlei Faktoren ab, insbesondere auch vom Wetter. Bei Regen schwärmen die Bienen nicht aus. Im Durchschnitt produzieren die Bienen zwischen 20 und 30 Kilogramm Honig pro Volk sowie Nebenprodukte wie Bienenwachs, Blütenpollen, Propolis und Gelée royale.

Artenförderung: Dunkle Biene

Im Val Müstair werden bestimmte Bienenarten wie die Dunkle Biene (Mellifera mellifera) durch den Naturpark gefördert. Es handelt sich dabei um eine alte Bienenart, die sehr gut an die Lebensraumbedingungen im Berggebiet angepasst ist. Die Dunkle Biene wird zusehends von anderen Bienenarten verdrängt und durch Einkreuzungen mit anderen Bienenarten bedroht. Dadurch geht eine wichtige genetische Ressource verloren. Einige Imker haben sich zur Zucht der Dunklen Biene bekannt. Der Naturpark unterstützt diese Gruppe beim Erhalt einer Belegstation auf 2000 m ü. M. und bei der Reinzucht der Dunklen Biene.

 

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