Janick Jenal arbeitet hauptsächlich als Bauzeichner im Architekturbüro seines Vaters, im Winter erteilt er nebenbei Skiunterricht und seit Kurzem ist er auch noch fürs Bogn Engiadina Scuol tätig.
Janick Jenal arbeitet hauptsächlich als Bauzeichner im Architekturbüro seines Vaters, im Winter erteilt er nebenbei Skiunterricht und seit Kurzem ist er auch noch fürs Bogn Engiadina Scuol tätig. © Claudio Daguati

Immer in Bewegung

Jürg Wirth Janick Jenal ist Hochbauzeichner und Skilehrer und Skitourengänger und Snowoarder und Kletterer und, und, und ... Einfach immer in Bewegung.

Ohne Bewegung geht bei Janick Jenal nichts. Egal ob Alpin- oder Tourenski, Snowboard, Langlaufen, Biken, Klettern oder Wandern, etwas davon muss es jeden Tag sein. 

Da ist es gut, dass Janick in Samnaun wohnt, wo die äusseren Voraussetzungen für Bewegung gegeben sind und er im Architekturbüro des Vaters arbeitet und auch mal über Mittag eine Runde drehen kann.

Angesichts dieser Ausganglage erscheint es dann plausibel, dass er sein Architekturstudium in Zürich nicht abgeschlossen hat. Zu wenig Möglichkeiten für Bewegung und zu wenig Sonne im Winter, lauteten die wichtigsten Gründe gegen das Studium. Die Matura, die er dafür benötigte, absolvierte er in Samedan, wo er sich ebenfalls viel und oft bewegen konnte. Neu kamen dort noch die Langlaufski dazu, da habe er «etwas Langlaufen gelernt», gibt er sich bescheiden. 

Weil ihn aber die Architektur faszinierte, entschloss er sich, nach dem abgebrochenen Studium eine Lehre als Hochbauzeichner im Büro seines Vaters in Samnaun zu absolvieren. Dort also, wo er immer noch arbeitet. 

Janick Jenal ist immer in Bewegung, wie etwa beim Klettern.
Janick Jenal ist immer in Bewegung, wie etwa beim Klettern. © Claudio Daguati

Vielfältiges Skifahren

Tatsächlich ist er diesen Winter fast ausschliesslich im Büro, nachdem er auch schon als Saisonnier in der Skischule gearbeitet hat. Nichtsdestotrotz war die Skischule respektive die Ausbildung zum Skilehrer ein nachhaltiges Erlebnis. «Seither weiss ich, wie vielfältig Skifahren sein kann», konstatiert er. Früher sei er einfach die Piste runtergebrettert. Heute unterscheidet er zwischen Piste und Off-Piste, aber auch das Material inklusive der Schuhe mache den Unterschied und vermittele ein anderes Fahrgefühl und selbstredend, dass es mit dem Snowboard nochmals anders ist. Kein Vergleich zum Fussball sei das, hält er fest, dort gäbe es strikte Regeln und alles sei nach Plan. Trotzdem hat er früher mal Fussball gespielt, heute tut er dies aber nicht mehr.

Die nötige Bewegung im Sommer holt er sich auf dem E-Bike. Ja, genau – E-Bike! Zwar ist Janick noch keine 35 Jahre alt, aufs E-Bike möchte er trotzdem nicht mehr verzichten. Ein «Fully» sei es, vermeldet er stolz, und im Samnaunertal müsse man «eine Maschine sein», wenn man ohne Strom am Abend noch «rasch» die Berge hochfahren möchte, weil die so steil seien. Er beispielsweise schwingt sich nach Feierabend aufs Bike und erklimmt in 1,5 Stunden die Greitspitze, um sich danach auf einer rasanten Abfahrt ins Tal zu stürzen. Ab und zu geht er auch klettern, dies allerdings weniger in Samnaun, dort wandert er dafür.

Piste und Off-Piste

Doch der Winter liegt ihm fast näher, dauert ja auch länger. Dann betreibt er den Pistensport nicht nur alleine, sondern auch im Team – im Demoteam. Dieses bilden einige versierte Skifahrer*innen aus Samnaun und von weiter her, welche an den internationalen Wettbewerben im Formationsfahren teilnehmen. Auch deshalb, und weil das Team trainiert, steht Janick an rund 40 Tagen auf der Piste. 

Und ab und an bewegt sich Janick Jenal gänzlich ab von der Piste, dann, wenn er sich auf Skitour begibt. Dabei schätzt er vor allem die Natur und die Ruhe darin, im Gegensatz zum Trubel auf der Piste. Am Tourengehen schätzt er den sportlichen Aspekt des Aufstiegs und sucht das Potenzial einer guten Abfahrt. Seit er aber einmal in Japan und einmal in Kanada zum Heliskiing respektive Powdern war, kann er auch mit weniger guten Verhältnissen leben, weil er die top Verhältnisse schon einmal erlebt hat. Steht nur der sportliche Aspekt im Vordergrund, steigt er abends noch die Piste hoch. Begleitet ihn dabei ein Kollege, werde das Hochlaufen gleich viel interessanter. Dies wegen des intensiven Austausches, der dabei entstehe, wie Jenal feststellt.

Interessant am Ganzen ist vor allem, dass Samnaun durchaus ein kleines Tourenmekka ist, was man angesichts des real existierenden Pistenmekkas nicht unbedingt denken würde.

Jenal schätzt es, im Skigebiet mit der Bahn hochzufahren und dann Richtung Spisser Mühle wieder runter. Über 1000 Höhenmeter beträgt die Abfahrt, der grösste Teil davon geschenkt, weil mit der Bahn zurückgelegt. 

In einer anderen Ecke liegt das Muttlergebiet, und Bahnen gibt es dort auch keine, was das Ganze aber gleich interessanter mache, eben weil dieses Gebiet nicht so oft begangen wird. «Dort kann ich eine Tour machen und sehe den ganzen Tag keinen Menschen», beobachtet Janick. Für Tourengänger*innen eine durchaus reizvolle Vorstellung. Menschen sieht er dann zwar keine, dafür vielleicht bald einen Hund – seinen eigenen nämlich. Seit Kurzem ist er stolzer Besitzer eines Huskita, einer Mischung aus Husky und Akita, was ein japanischer Hund ist. Sehr energiegeladen sei der Hund, sagt Janick Jenal, deshalb brauche er viel Bewegung und komme hoffentlich bald auf Touren mit. Passt doch perfekt.

 

Weitere spannende Details darüber, wie Janick Jenal seinen Bewegungsdrang in Samnaun ausleben kann, finden sich in seiner Geschichte samt Video auf der Website der Ferienregion: samnaun.ch/janick-jenal

Janick Jenal mag die Abwechslung und die verschiedenen Facetten des Skisports.
Janick Jenal mag die Abwechslung und die verschiedenen Facetten des Skisports. © Claudio Daguati

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