«1959 wurde ich ins Waldhaus Vulpera verschlagen… auf diesen sich ständig wiederholenden Spaziergängen, bei denen ich mehr lief als ging, fielen mir «Die Physiker» und «Der Meteor» ein. …»
Tourismuswerbung klingt zwar heute anders, aber der grosse Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt hielt sich tatsächlich dreimal im Hotel Waldhaus in Vulpera auf.
Weil er dieses Jahr hundert geworden wäre, erinnern sich der Verein Pro Tarasp, Rolf Zollinger und die Schule Scuol gemeinsam an den wortgewaltigen Literaten mit der eindrücklichen Körperfülle.
Dazu wurde zum einen Dürrenmatts Spazierweg aus der Versenkung gehoben, wiederhergestellt und ausgeschildert. Am Ende des Weges lädt dann die Dürrenmatt-Bank zum Verweilen ein und die Bücherkiste mit Werken des Geniessers zum Eintauchen in seine Literatur. Zudem rezitieren Schüler der 3. Oberstufe Scuol am Samstag, 18. September 2021 zwischen 11.00 und 15.30 Uhr Texte des Autors auf dem sogenannten Faulenzerweg.
Die Bank ist zwar nicht mehr die, auf der auch er sass, zur Inspirationsquelle der Spaziergängerinnen und Spaziergänger sollte sie, gemeinsam mit der Umgebung und eben den Büchern aber trotzdem werden, egal, ob diese nun laufen oder gehen.
Ob dann daraus auch Weltliteratur werden wird, ist schwierig abzuschätzen. Zu hoffen bleibt hingegen, dass durch die neue Inspirationsquelle entstandene Texte nicht einen ähnlich prophetischen Charakter haben, wie dies bei Dürrenmatt der Fall war. Denn in seinem Buch «Durcheinandertal» nimmt er den Brand des Hotel Waldhaus vorweg, um dann bei einem Besuch der Brandruine lakonisch festzuhalten: «Das Waldhaus hat seinen Dienst getan.»
Samstag, 18. September 2021, von 11.00 bis 15.30 Uhr: Schüler der 3. Oberstufe Scuol rezitieren Texte Dürrenmatts auf «seinem» Faulenzerweg, für Gastronomie ist gesorgt und Jochen P. Ziegelmann, der Autor des Buches „Waldhaus Vulpera-Geheimnisse eines Grandhotels“ wird ebenfalls zugegen sein.
Detaillierte Infos zum Anlass: protarasp.ch