Ein Schicksalsschlag in Form einer Krebserkrankung oder einer anderen einschneidenden und lebensverändernden Diagnose kann jede und jeden treffen. Mit professionellen Fachkräften aus der Region unterstützt und begleitet der Verein «Avegnir» Betroffene in Südbünden.Seit diesem Jahr ist Rita Schönthaler die Ansprechpartnerin für «Avegnir» im Unterengadin und Münstertal. Der Verein ist eine Kooperation mit dem Center da sandà Engiadina Bassa (CSEB) und der Krebsliga Graubünden eingegangen, wobei das CSEB bei Bedarf die Räume zur Verfügung stellt. «In der Regel gehe ich aber zu den Menschen nach Hause», sagt Schönthaler. «Avegnir» begleitet nebst Krebspatienten auch Personen mit anderen schweren, chronischen oder unheilbaren Krankheiten, zum Beispiel Personen, die an Parkinson oder Multiple Sklerose erkrankt sind.
Gespräche helfen
Eine Beratung beginnt immer mit einem Erstgespräch. «Ich lasse erzählen, was den Menschen auf der Seele liegt», schildert Schönthaler. Oftmals helfe dieses persönliche Gespräch bereits, Ängste zu beruhigen oder Fragen und Unsicherheiten zu klären. Schönthaler zeigt Möglichkeiten auf, um mehr Lebensfreude zu erlangen und den schwierigen Alltag zu bewältigen. Beratungen sind auch per E-Mail möglich, falls jemand den persönlichen Kontakt nicht wünscht.
Das Angebot von «Avegnir» richtet sich aber nicht nur an Betroffene, sondern auch an Partner, Familie, Freunde. Schönthaler hat ein offenes Ohr für Kinder und Erwachsene. Sie bietet den Menschen in allen Phasen der Krankheit Unterstützung an. Auch Trauerbewältigung gehört dazu. «Ich versuche gemeinsam mit dem Gegenüber individuell abgestimmte Lösungen zu suchen», sagt sie.
Ein Bedürfnis ist da
Seit 2002 gibt es den Verein «Avegnir» – Freunde Krebs- und Langzeitkranke“ bereits. «Avegnir» bietet die Gespräche, die Begleitung und psychosoziale und psychoonkologische Beratung in Ergänzung zur ärztlichen und pflegerischen Betreuung an. Im Oberengadin ist Franca Nugnes seit vielen Jahren die Ansprechperson. Rita Schönthaler kann aus der langjährigen Erfahrung als Komplementärtherapeutin im Ospidal in Scuol schöpfen. Ihre Beratungsfunktion bei «Avegnir» übernimmt sie nebenberuflich, sie ist aber auch in den Institutionen des CSEB in ihrer beratenden Funktion unterwegs.
Die Gespräche, die «Avegnir» anbietet, sind dank Mitgliederbeiträgen, Spenden, Legaten und Beiträgen der Krebsliga Graubünden kostenlos. Neu sind Nugnes und Schönthaler auch Ansprechpartner für die Krebsliga Graubünden.
Das Bedürfnis nach dem Angebot von «Avegnir» ist laut Schönthaler klar vorhanden, wie das grosse Interesse im Unterengadin und in der Val Müstair zeige. «Die Leute finden mich, ohne dass ich gross Werbung machen muss».
Mehr Informationen: www.avegnir.ch