5 Fragen an Alice Vollenweider, Chef First Responder+
Was sind First Responder+? First Responder+ sind Leute mit einer speziell auf lebensbedrohliche Notfälle vertieften Ausbildung, also beispielsweise für Herzkreislauf-Fälle, Atmungsprobleme oder starken Blutungen. Wir haben das Team Anfang dieses Jahres zusammengestellt und freuen uns sehr, dass wir so motivierte und engagierte Leute gefunden haben.
Weshalb braucht es diese Leute? Sie kommen immer dort zum Einsatz, wo die Fahrzeit der Ambulanz ab Stützpunkt mehr als 15 Minuten beträgt. Dies ist vor allem in Valsot der Fall, in Guarda oder im Val Müstair. Alarmiert werden die First Responder+ bei einem Notruf an 144. Nur kommen sie nicht mit der Ambulanz, sondern mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss, da sie ja meistens gerade vor Ort sind.
Das heisst, die dürfen nie weg vom Ort? Doch, selbstverständlich. Unser System ist so eingerichtet, dass immer etwa fünf Leute ein Gebiet abdecken. Wenn zwei vor Ort und bei Alarm einsatzbereit sind, ist das super.
Aber sie müssen dann ausrücken, auch wenn sie die Leute kennen? Die Einsätze sind immer freiwillig. Grundsätzlich rücken First Responder+ unabhängig davon aus, wer Patient*in ist. Fühlen sie sich unwohl, können sie einen Einsatz nach Rückmeldung an die Notrufzentrale auch jederzeit wieder verlassen.
Was prädestiniert sie als Tierärztin zur Leiterin der First Responder+? Das ist jetzt nicht unbedingt, weil ich Tierärztin bin, sondern weil ich auch noch in der Alpinen Rettung aktiv bin. Diese Organisation wurde vom Kanton darum gebeten, ein Team mit First Respondern+ aufzubauen, und ich habe mich dieser Aufgabe gerne angenommen.
