«Früher waren die Winter strenger und der Schnee lag höher», hört man oft. Nur weiss man nie recht, ob das auch noch ein wenig damit zu tun hat, dass man früher kleiner war und einem die Schneemassen deshalb auch gewaltiger vorkamen.
Wie immer in solchen Fällen helfen gegen Zweifel und Vermutungen nur Zahlen und zwar diejenigen von Meteoschweiz. Seit 1959 messen die nationalen Meteorologen den Niederschlag in unserer Gegend, dies auch immer separat über den Winter, von November bis März. Allerdings messen sie die Niederschläge in Millimeter. Da stellt sich erst mal die Frage wieviel Schnee das denn ist? Jörg Kachelmann weiss Antwort: ein Millimeter Niederschlag entspreche einem Zentimeter Schnee, sagt er. Na gut, dann los.
Sta. Maria kam im Winter 1959/60 auf 313 Millimeter Niederschlag, also insgesamt 313 Zentimeter Schnee. Den Rekord verbuchte das Val Müstair 2000/01 mit 400 Zentimetern, am wenigsten lag 1972/73, nämlich 96,9 Zentimeter, und im letzten Winter wurden 310 Zentimeter gemessen.
Zernez verzeichnete 1995/96 am wenigsten Schnee, nämlich nur 104 Zentimeter, 2000 gab es ebenfalls einen Rekord mit 565 Zentimeter, und im letzten Winter fielen 298 Zentimeter. Die Niederschläge in Scuol bewegten sich quasi im Gleichschritt mit denjenigen von Zernez. Die Rekordhöhe lag 2000/01 mit 449 Zentimeter allerdings tiefer, ebenso das Minimum mit 93,4 Zentimeter, im Winter 95/96 und letzten Winter fielen 253 Zentimeter.
Etwas aus der Reihe tanzt Martina respektive dessen Niederschläge. So verzeichnete der Grenzort den Spitzenwert im Winter 66/67 mit 408 Zentimeter weisse Pracht, am wenigsten fiel 75/76, nämlich 101 und letzten Winter waren es 280 Zentimeter.
Stimmt das mit den früheren Wintern fürs Unterland garantiert, so variieren die Schneemengen in den Bergen vorerst noch munter.