Das Team der Geburtshilfe am Ospidal Scuol besteht aus sechs Hebammen, einem Gynäkologen und einer Gynäkologin sowie einem stellvertretenden Gynäkologen. Verena von Preysing ist die Leitende Hebamme. Sie sagt: «Bei uns ist die Hebamme ab der ersten Schwangerschaftsuntersuchung mit dabei, das gibt es sonst nirgends». Auf diese Weise können die Patientinnen die Hebamme bei spezifischen Fragen gleich direkt kontaktieren. Während der Schwangerschaft werden zusätzlich zu den gynäkologischen Untersuchungen auch Hebammenkontrollen angeboten. «Unter der Geburt ist immer eine Eins-zu-Eins-Betreuung gewährleistet», erläutert von Preysing weiter. Die Hebammen betreuen die Mütter und die Neugeborenen im stationären Wochenbett und danach auch noch Zuhause. Die Hebamme begleitet also Mutter und Kind von Anfang bis Ende der Schwangerschaft und darüber hinaus. «Uns ist wichtig, dass die Frauen sich gut aufgehoben und sicher fühlen», betont die Leitende Hebamme. Das sei natürlich viel einfacher, wenn sie die Ärzte und Hebammen und die ganzen Umgebung bereits kennen und so während Monaten das Vertrauen zum Fachpersonal entwickeln konnten.
Von Gebärwanne bis Akkupunktur
Am Ospidal werden rund um die Uhr alle wichtigen Untersuchungen und Eingriffe vorgenommen. Die Hebammen am Ospidal legen grossen Wert auf einen familiären Umgang und gehen individuell auf die Bedürfnisse der werdenden Mütter ein. «Alle gängigen Geburtshilfsmittel stehen zur Verfügung», sagt von Preysing. Dazu gehören ein Gebärbett, eine Gebärwanne, der Majahocker, der Pezziball und die Sprossenwand. Der Gebärsaal ist erst vor wenigen Jahren renoviert worden. Familienzimmer und „rooming in“ sind am Ospidal Scuol selbstverständlich. Die umfassende Betreuung beinhaltet auch komplementäre Methoden, wie Akkupunktur, Aromatherapie oder Homöopathie. Im Vorfeld werden Geburtsvorbereitungskurse organisiert und nach der Schwangerschaft Rückbildungsgymnastik sowie Baby-Massagekurse. «Da wir die Komplementärmedizin im Haus haben, kann die komplementärmedizinische Abteilung auf Wunsch auch noch verstärkt eingebunden werden», informiert die Leitende Hebamme. Nach Wunsch können also noch weitere komplementärmedizinische Anwendungen in Anspruch genommen werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Anästhesieteam kann rund um die Uhr auf Wunsch eine Periduralanästhesie angelegt werden.
Sicherheit steht an oberster Stelle
«Gerade weil wir ein Regionalspital mit wenigen Geburten und einem kleinen Team sind, ist uns die Sicherheit für Mutter und Kind besonders wichtig», sagt von Preysing. Durch die individuelle Betreuung und die Begleitung durch die ganze Schwangerschaft steige die Sicherheit enorm an. Regelmässig werden am Ospidal auch Simulationstrainings – sogenannte CRM-Trainings - durchgeführt, an welchen u.a. geburtshilfliche Notfälle vor Ort im Gebärsaal trainiert werden. So ist man im Team auch darauf vorbereitet, obwohl solche Notfälle zum Glück sehr selten vorkommen. Die Fachärzte wiederum können im Laufe der Schwangerschaft verschiedene Untersuchungen durchführen, von pränataler Ultraschall-Diagnose bis zur Farbdopplersonographie, dem Ersttrimestertest und der Fruchtwasser-Punktion zur Abklärung chromosomaler Störungen. Und natürlich ist auch eine 3D und 4D-Sonographie möglich. Im Wochenbett wird mit das Neugeborene zeitnah von der Pädiaterin Dr. Chapatte untersucht, so dass bis zum Austritt und darüber hinaus alles abgestimmt aus einer Hand kommt.
Weitere Informationen:
Gesundheitszentrum Unterengadin
Ospidal
Frauenheilkunde & Geburtshilfe
Via da l’Ospidal 280
CH-7550 Scuol
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Fax +41 81 861 10 87