Sie stehen da als stumme Zeugen des Zweiten Weltkriegs, die Panzersperren von Lavin. Wobei Zeugen nicht ganz stimmt, denn glücklicherweise haben sie, genauso wenig wie die Bewohner des Dorfes, je das Kriegsgeschehen erblicken oder erdulden müssen.
Optimisten würden sagen, gerade wegen der Sperren sei der Krieg nicht bis in die Schweiz gekommen. Wie auch immer, jedenfalls wurde die Talsperre akribisch geplant und beginnt am Hang oberhalb der Kirche. Führt von dort dann zur Kirche und Friedhofsmauer, welche kurzerhand in die Anlage integriert wurden und findet ihre Fortsetzung dann in Füs En, einer Landzunge am Inn. Auf der anderen Flussseite sperren die Klötze, welche an die berühmten Toblerone-Stücke erinnern, ein kleineres Stück ab und verlaufen einige Meter lang parallel zum Feldweg nach Susch. Auf der Website des Festungsmuseums Crestawald (www.crestawald.ch), wird fast schon ehrfürchtig von der auffallendsten Talsperre in ganz Graubünden geschrieben. Dies auch, weil zu den Panzersperren noch einige Bunker in den Felsen gehören, von wo aus der Feind hätte gestoppt werden sollen.
Gestoppt haben die Panzersperren diesen Winter vor allem den Schnee und sich dabei in einen eindrücklichen Skulpturenpark verwandelt, was Gerwin Engel fotografisch festgehalten hat.