Vnà im Winter
Vnà im Winter © Andrea Badrutt, Chur

Vnà und Griosch – versteckte Perlen

Jürg Wirth // Ramosch, Strada und Martina sind so etwas wie die gut sichtbaren Bestandteile der Gemeinde Valsot. Tschlin liegt bereits etwas versteckter und Vnà und Griosch muss man schon fast suchen. Doch die Suche respektive das Finden lohnt sich, angefangen bei Vnà. Rund 60 Personen leben im malerischen Dorf an den Hängen des Piz Arina. Wichtig im Ort ist die Landwirtschaft, welche auch die terrassierte Kulturlandschaft zu verantworten hat. Wer Vnà besucht, kann quasi en passant Romanisch lernen, denn das Dorf verfügt über ein begehbares Wörterbuch. An diversen Häusern hängen Tafeln mit romanischen Wörtern und deren Übersetzungen. Hungrig und müde vom Suchen, bietet sich ein Besuch in der Pension Arina an. Diese ist ein kleines, feines Gasthaus, welches den zahlreichen Besuchern von Vnà Unterkunft bietet und natürlich auch Stützpunkt für verschiedenste Touren ist. Tatsächlich gilt Vnà gerade im Winter als geeigneter Ausgangsort für Ski- und Schneeschuhtouren und Winterwanderungen. Nahes und lohnendes Gipfelziel ist dabei der Piz Arina.

Wer es lieber etwas gemütlicher angehen möchte, dem sei die Wanderung nach Griosch empfohlen. Nur schon deshalb, weil man da als Erstes den Hof Zuort passiert. Zuort ist ein Weiler von Sent und der einstige Lieblingsort des holländischen Komponisten Willem Mengelberg. Anfangs verbrachte er seine Ferien und so viel Zeit wie möglich dort, schliesslich zog er ganz nach Zuort und liess sich ein Chalet bauen. Bis zu seinem Tod 1951 lebte er dort. Während Mengelberg nicht mehr unter uns ist, gibt’s den Hof Zuort noch immer, dafür kein W-Lan. Ideal also für digital detox und einen dafür umso intensiveren Genuss der eindrücklichen Bergwelt und der kulinarischen Leckereien aus der Küche des Hof Zuort. Eine willkommene Stärkung vor dem Weg zurück nach Vnà oder weiter nach Griosch.

Der Weiler Griosch verzeichnet seine erste Erwähnung bereits um 1400 und wurde von der Samnauner Seite her besiedelt. Lange Zeit führte ein Schmugglerpfad an Griosch vorbei, und die Bewohner waren gezwungen, einen Teil ihrer Erträge an die Österreicher abzugeben. 1620 zogen dann die letzten Bewohner weg. Die bestehenden Häuschen dienen nun vor allem als Wochenend- und Ferienhäuschen. Ausgenommen der Tanna da Muntanella, deren Besitzern das Leben in der wilden Natur so gut gefällt, dass sie seit einigen Jahren das Häuschen ganzjährig bewohnen und im Sommer eine kleine Gartenbeiz mit Leckereien aus der Engadiner Natur betreiben.

Die Gemeinde Valsot

Ramosch, Vnà, Tschlin, Strada, Martina

- 21 km Talloipe Martina - Scuol

- Burgruine Tschanüff in Ramosch

- Winterwanderweg von Vnà zum Weiler Zuort

- Schlittelweg Tschlin - Strada

- Eigene Produktpalette «Bun Tschlin»

scuol-zernez.com

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