Die Chasa Mendury, Rontsch 86 in Ftan
Mein Lieblingsplatz ist im Tablà oder auf der Laube. Da baumelt der Hängesessel meiner Tochter, da liegt meine Yogamatte, und da ist Platz für Bewegung, Tanz und Spiel. Durch das Schiebefenster habe ich Aussicht auf das Hochalpine Institut in Ftan. In der Zeit zwischen 1998 und 2001 habe ich da unterrichtet, habe das Dorf kennen- und lieben gelernt, Menschen getroffen, Freundschaften geschlossen – um mehr als 20 Jahre später wieder hierher zurückzukehren und jetzt im Tablà des Hauses Rontsch 86 mit Menschen Theater zu spielen, Texte zu schreiben, diese in Szene zu setzen und in die Welt der Spontaneität und Kreativität einzutauchen. Diese Momente lassen mich das Leben in seiner vollen Kraft spüren – als ob ich mit den Tourenskis auf einen Gipfel steigen, unter dem Engadiner Sternenhimmel stehen oder den Körper in einen Bergsee tauchen würde. Wenn ich die Eingangstüre des Hauses aufspringen lasse, geht eine eigene Welt auf: Das Solér füllt sich mit Improvisationen auf dem Klavier, am Kachelofen räkelnd lasse ich meine Stimme erklingen und in der Wärme des Holzherdes nähren sich Körper, Geist und Seele in Gesellschaft von Familie und Gästen.