Bereits seit 1998 besteht das Museum Stamparia in Strada, welches den Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Welt des Buchdruckes bietet.
Noch viel älter ist aber die Geschichte des Hauses, in dem die Stamparia beheimatet ist, wie die Stamparia selbst berichtet. Die Geschichte geht auf das Jahr 1689 zurück, als Nuot Cla Janett seine Druckerei einrichtete. Bis 1881 wurde hier gesetzt und gedruckt.
Nuot Cla Janett war als Hauptdrucker der Offizin Scuol aktiv am Druck der «Sacra Bibla» beteiligt. 1679 übernahm er eine der Druckpressen und gründete in Tschlin seinen eigenen Betrieb «Stamparia nuova, Celino, da Ludovico Nicolò Ianetto». 1689 siedelte Janett seine Druckerei (Romanisch Stamparia) samt Setzerei und Buchbinderei in das Haus des heutigen Museums in Strada um.
Im schönen Engadiner Gebäude, welches im späten 16. Jahrhundert errichtet wurde, brachten Nuot Cla Janett und seine Nachfolger eine erstaunliche Anzahl kulturhistorisch bedeutender Schriften heraus, vorwiegend in romanischer Sprache. Selbst eine Zeitung «Il Progress» wurde in der Stamparia Strada gesetzt und gedruckt. 1818 übernahm die Familie Scharplatz die Stamparia und betrieb sie bis 1881.
Während weiteren rund 100 Jahren wohnten Vertreter*innen der Familie Scharplatz im ehemaligen Druckgebäude. Nach dem Tod des letzten Bewohners wurde die Liegenschaft in eine eigens zur Erhaltung der alten Druckerei gegründete Stiftung eingebracht. Mit Hilfe der heutigen Gemeinde Valsot, des Kantons Graubünden und der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde das Haus sanft und stilgerecht renoviert.
Dank des ausserordentlichen Einsatzes von Hans Kobler (1929 – 2012) konnte die Idee eines Museums verwirklicht werden. Hans Kobler war Präsident des Fördervereins, dann auch der Stiftung. Mit aller Energie sammelte er die Mittel, um das Haus der ehemaligen Druckerei den Erfordernissen eines modernen Museums anzupassen und attraktive Ausstellungsräume einzurichten. Im Jahre 1998 konnte das Buchdruckmuseum Stamparia Strada eröffnet werden.
Das Museum Stamparia Strada gehört zu den vom Bundesamt für Kultur im Eidg. Departement des Innern ausgewählten Kulturgütern von nationaler Bedeutung. Das Museum ist Mitglied des Verbands der Museen der Schweiz VMS.
Die Geschichte des Museums und die Bedeutung der historischen Stamparia Strada werden in einem Film des Regisseurs Stefan Muggli (Publikumspreisträger 2011 am Zürich Film Festival) hervorragend festgehalten. Der Film wird im Museum gezeigt.
