Zur Zeit seiner Eröffnung war das Bogn Engiadina Scuol absolut State of the Art, ein Leuchtturm in Sachen moderner Bäderkultur und Wellness, auch die Farbgestaltung entsprach dem damaligen Zeitgeist.
Wärmere Farben
Allerdings liegt die Eröffnung mittlerweile schon rund 30 Jahre zurück und die Ansichten respektive die Trends bezüglich Farbgestaltung haben sich mittlerweile geändert. Anstelle der eher knalligen Töne aus den 90er-Jahren sind heute sanftere, wärmere Farbtöne angesagt. So auch im Bogn Engiadina in Scuol. Deshalb wird das Bogn diesen Frühling einer grösseren Auffrischung unterzogen. Dabei geht es in erster Linie um die Sanierung der Bäderlandschaft in der Halle mit dem grossen Bad. Bis jetzt kam der Boden auch tatsächlich etwas im Hallenbadlook daher, wie Claudio Duschletta, Direktor des Bogns erklärt. Das gilt es nun zu verändern und gegen ein moderneres Aussehen zu tauschen. Eine wichtige Rolle sollen dabei die neuen Chromstahlelemente spielen, ist Duschletta überzeugt. Denn aus Chromstahl sind die neuen Liegen im Wasser sowie andere Elemente. Sie stehen für ein modernes Aussehen, was den Gästen höheren Komfort bietet. Die Farben sollen frisch und modern daherkommen, wärmer auch in den Tönen. Für die Auswahl der Farben und die neue Gestaltung des Bades zeichnet der Ardezer Architekt Jon Armon Strimer verantwortlich.
Es ist denn auch nicht so, dass Claudio Duschletta die Neuerungen aus einer persönlichen Laune heraus angestossen hat. «Es gab immer wieder Gästereaktionen, die darauf hinwiesen, dass wir das Bad etwas auffrischen sollten.» Tatsächlich seien die Plättli zum grossen Teil noch aus der Eröffnungszeit des Bogns.
Regelmässige Auffrischung
Deshalb werden verschiedene Bereiche des Bogns regelmässig Auffrischungen und Sanierungen unterzogen. Alle drei Jahre, so der Plan, erfährt ein Teil des Bades ein Facelifting oder gar eine umfassendere Überarbeitung. Letztes grösseres Beispiel dafür war 2018 die Gesamterneuerung der Garderobenlandschaft, die nun freundlich und einladend wirkt. Und die Konkurrenz schläft auch nicht, sondern wartet mit immer neueren und moderneren Angeboten auf, namentlich die Einrichtungen in Bad Ragaz, Meran oder Lengenfeld.
Die diesjährigen Arbeiten beschränken sich aber nicht nur auf Farben und Chromstahlelemente, sondern beinhalten auch Teile der Technik. Dabei steht nebst der Modernisierung auch die Effizienzsteigerung im Zentrum. Neue Pumpen und Filteranlagen sollen den Energieverbrauch noch mehr reduzieren.
Doch auch noch ein anderer Punkt ist bei diesen Arbeiten sehr wichtig. Einer, den man gerne übersieht und der für die Gäste vielleicht weniger wichtig ist als für die Angestellten. Denn diese übersehen diesen Punkt vielleicht auch, überhören ihn aber garantiert nicht.
«In einem Bad ist es per se ziemlich laut», hat Duschletta beobachtet. Dies würden vor allem die Mitarbeitenden merken und einige litten wohl auch darunter.
Weniger Lärm
Dies soll vor allem mit einer konstanten, also laminaren Strömung aller Wasserfälle und Fontänen erreicht werden. Auf diese Weise hoffen die Verantwortlichen, den Geräuschpegel im Bad zu senken, was dann natürlich auch den ruhesuchenden Gästen zugute kommt.
Um die ganzen Arbeiten durchführen zu können, wird das Bad ab Dienstag nach Ostern, also ab dem 19. April, fünf Wochen lang komplett geschlossen. Ab Auffahrt gibt es einen Teilbetrieb, der die Saunalandschaft, das Römisch-Irische Bad und den Aussenbereich umfasst. Am 25. Juni eröffnet dann das ganze Bad wieder, denn bis dahin sind die Umbauarbeiten, die 1,6 Millionen Franken kosten, abgeschlossen.
Doch die nächsten Eingriffe sind bereits in Planung: So soll gemäss Duschletta die Saunalandschaft, die aus dem Jahr 2012 stammt, saniert werden. Allerdings sei die Planung etwas schwierig, sagt er, weil in Scuol noch das Projekt «Avegnir Infrastructura» läuft. Dort geht es darum, wie und wo die verschiedenen Betriebe wie Hallenbad Quadras, Sportanlage Trü und Gurlaina zusammengefasst und weiterbetrieben werden.
Das ist allerdings Zukunftsmusik, weshalb sich Duschletta vorerst mal voll und ganz auf die Sanierung konzentriert und darauf, dass danach das Bad wieder State of the Art ist und die Gäste bleiben und nicht zur Konkurrenz abwandern.