Im Jahre 1524 schlossen sich die drei Bünde zu einem Freistaat zusammen und unterzeichneten am 23. September ebenjenes Jahres den Bundsbrief, die gültige Verfassung des damaligen Freistaats. Dies war die eigentliche Geburt des Kantons Graubünden, weshalb dieses Jahr das 500-Jahr-Jubiläum im ganzen Kanton begangen wird. Der Bundsbrief hielt auch die Regierung fest, welche von einem eigentlichen Parlament gestellt wurde. Demnach war die höchste Gewalt der Bundstag. Dieser bestand aus 63 Abgeordneten der Bünde, der Gerichtsgemeinde und den drei Häuptern der Bünde.
Die drei Bünde, welche den Vorläuferkanton Graubündens bildeten, waren der Gotteshausbund, der Obere oder Graue Bund und der Zehngerichtebund. Nicht zu den drei Bünden gehörten damals Haldenstein und Tarasp, letzteres, weil es österreichisch war. Zum Gotteshausbund gehörten das Schams, Oberhalbstein, Oberengadin, Unterengadin, Bergell und später auch das Puschlav und die vier Dörfer.
Der Grundstein für die Gründung des Gotteshausbundes wurde 1366 in Zernez gelegt. Dort trafen sich Abgesandte der Kathedrale St. Luzius, der Talgemeinden und der Stadt Chur. Das Treffen galt als Reaktion auf die Bestrebungen des Bischofs Peter Gelyto von Böhmen, der die politische Führung des Gebiets gegen ein jährliches Salär verkaufen wollte.
Der Graue oder Obere Bund wurde am 16. März 1424 gegründet und der Zehngerichtebund entstand am 8. Juni 1436.
Die weitsichtige Tat des Zusammenschlusses der drei Bünde wird nun dieses Jahr an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Anlässen im Kanton gefeiert. Zum Beispiel, indem die Tradition der Bundstage wieder aufgenommen wird und diese an verschiedenen Orten stattfinden. Der letzte ging am 6. Oktober im Val Müstair über die Bühne.
Am 9. und 10. November zeigt die Grotta da Cultura in Sent das Theaterstück «Ün grischun da nom e pom» zum 500-Jahr-Jubiläum.