Wer kennt ihn nicht, Alberto Giacometti, den Mann auf der Hunderternote? Die Banknote ist mittlerweile verschwunden. Geblieben ist die Faszination für die aussergewöhnliche Künstlerfamilie Giacometti aus dem Bergell. Diese Faszination fängt der Film «I Giacometti» auf wunderbare Weise ein. Darin wird jedoch nicht nur Alberto porträtiert. Vater Giovanni gilt als Impressionist der ersten Stunde. Bruder Diego war selbst als Bildhauer und Designer tätig und diente Alberto als unentbehrlicher Helfer. Zudem sass er ihm fast täglich Modell. Der jüngste Bruder Bruno schlug eine Laufbahn als Architekt ein. Zahlreiche Bauten, auch in Graubünden, zeugen von seinem Schaffen. Eine zentrale Stellung in der Familie nahm Mutter Annetta ein und auch die Schwester Ottilia, die früh verstarb, beeinflussten beide das Schaffen der Familie. Die junge polnische Pianistin Hania Rani hat einen betörenden Klangteppich unter den Film gelegt.
Regisseurin Susanna Fanzun ist am 20. Juli in Zernez anwesend und wird einen Einblick in die Entstehung ihrer Dokumentation geben. Ein weiterer Gast an diesem Abend ist Nelda Moggi-Negrini. Sie sass Alberto als junge Frau nach Arbeitsschluss im Gasthaus Piz Duan in Stampa noch bis spätnachts Modell im Atelier. Sie wird von den persönlichen Begegnungen mit dem weltbekannten Künstler berichten.
Vielfältige Emotionen
Kino vermittelt und schafft Emotionen. Das nimmt sich der Verantwortliche bei der Filmauswahl jeweils ganz besonders zu Herzen. So beginnt das Programm am 19. Juni auch mit einer Komödie aus der Schweiz: Bei «Bon Schuur Ticino» bleibt garantiert kein Auge trocken. Nach einer Volksabstimmung soll die Schweiz einsprachig Französisch werden. Grössere Turbulenzen gäbe es wohl nur, wenn statt ins Französisch ins Romanisch gewechselt würde ... Beat Schlatter, der in diesem Film die Hauptrolle spielt, war 2011 mit dem Film «Hoselupf» schon persönlich zu Gast in Zernez beim 10 Jahr-Jubiläum des Nationalpark Kino-Openairs.
Heiterkeit ist auch beim Kinderfilm «Despicable me 4» mit den Minions angesagt. Bei den Filmen «Radical» und «One Life» gehen die Emotionen dann in eine andere Richtung: Während ersterer noch von der Situationskomik lebt, geht es beim zweiten um die Auswüchse von Gewaltherrschaft. Ein Thema, das erschüttert, über das aber immer wieder nachgedacht werden soll.
Der diesjährige Naturfilm liefert nicht nur atemberaubende Bildsequenzen. «Bergfahrt» spiegelt die aktuellen, tiefgreifenden Veränderungen unserer Zivilisation wider. Als Bergbewohner können wir alle täglich den Wandel in unserer Landschaft und Natur live beobachten und sind direkt davon betroffen.
Filmbistro ab 20.00 Uhr
Wer den Filmabend gemütlich mit Speis und Trank zelebrieren möchte, ist ab 20.00 Uhr in unserem Filmbistro im Schlossgarten willkommen. Hier gibt es von herzhaft bis süss, von fleischhaltig bis vegetarisch, von warm bis kalt alles, was Filmliebhaber*innen begehren. Natürlich auch ganz typisch frisches Popcorn! Lassen Sie sich von den feinen Produkten aus dem Kanton Graubünden und wenn immer möglich aus der Region überraschen. Wir freuen uns auf Sie!