Meine Band «Rebels»

Chiara Mayolani, Laura Patscheider Aus Freude und mit Freunden Musik zu machen, bedeutet Flurin Bezzola sehr viel. Schon mit 16 Jahren gründete er seine erste Band. Es ist eine sehr schöne und spannende Erfahrung, die er liebt, das Drumherum vor und nach dem Konzert, das «etwas zusammenkriegen»… Es wird nie langweilig, in einer Band zu sein.

Wie sind Sie darauf gekommen, eine Band zu gründen?

Die erste Band gründete ich, als ich 16 Jahre alt war, aus Freude zur Musik und aus Freude darüber, mit meinen Freunden Musik zu machen, so hat das Ganze angefangen. Ohne grosse Ambitionen oder Erwartungen.

Hatte die Band auch einen anderen Namen?

Die Band «Rebels» existiert seit 2012, und früher waren wir als «Overdose» lange zusammen, seit dem Jahr 2000. Noch früher waren es vor allem kleine Projekte, so hat das Ganze angefangen. Da waren auch noch andere Musiker dabei, aber mit Andi Juon mache ich nun schon seit dem Jahr 2000 gemeinsam Musik.

Wieso heisst die Band Rebels?

Die erste CD und ein Lied von «Overdose» damals hiess Rebels, und dann wollten wir eine Brücke schlagen zu unserer musikalischen Vergangenheit, und deshalb haben wir uns für den Namen Rebels entschieden.

Wo ist das Studio der Band?

Ein Studio in dem Sinne haben wir keines, aber wir haben einen Proberaum, und dieser befindet sich in der Zivilschutzanlage in Zernez unter dem Schulhaus.

Wie finden Sie es in einer Band zu singen?

Ja, das ist eine sehr gute und spannende Erfahrung, die ich liebe. Denn das Zusammenspiel oder das Harmonieren der einzelnen Komponenten respektive Bandmitglieder ist das, was es am Schluss ausmacht. Dann auch das gemeinsame Auftreten, wo jeder seine eigene Individualität bringt, finde ich immer von neuem ganz schön.

Was finden Sie schön an einer Band?

(Lacht) Ja, erstens mal die Freundschaft und Kameradschaft, die daraus entsteht. Zweitens, das gemeinsame Auftreten, das zusammen etwas kreieren, kreativ sein und dann gemeinsam Musik aufnehmen, auch die Auftritte, das Drumherum, das vor dem Konzert, das nach dem Konzert. So das ganze Bandleben.

Ist das Leben anstrengend als Musiker in einer Band? Wenn ja, warum?

Ich empfinde es nicht als so anstrengend, es kann anstrengend sein, wenn wir an einer CD-Produktion dran sind, dann sind das lange und intensive Tage. Es kann auch anstrengend sein bei Konzerten vor und nach den Konzerten, aber grundsätzlich ist es ein Hobby bei uns und so hält sich das auch in Grenzen.

Welches Lied ist am beliebtesten?

Oh, da gibt es viele. Das kann ich nicht so beantworten.

Was singen Sie am meisten, traurige Lieder oder Liebeslieder oder andere?

Spielen, spiele ich gerne live allerlei, aber schreiben tu ich tatsächlich viele Liebeslieder, oder dramatische Lieder gehören auch dazu.

Wie viele Auftritte hatten Sie bis jetzt gesamthaft?

Bei weitem über 100.

Und nur mit den Rebels?

Sicher mehr als 50, aber das ist hypothetisch, das weiss ich nicht auswendig, aber es waren schon einige.

In welcher Sprache singen Sie am liebsten und am meisten?

Unsere Bandsprache, in der wir die Lieder auch schreiben, ist Rätoromanisch, und sonst, wenn wir zum Beispiel ein Cover machen, ist das auf Englisch oder Deutsch. Aber das meiste ist schon auf Rätoromanisch.

In welcher Sprache lässt sich am besten singen?

Vom Klang her und auch sonst ist das sicher Romanisch, auch vom Ausdruck her, weil ich das mehr fühle, weil es meine Muttersprache ist. Und sonst kommt es viel besser zum Ausdruck.

Welches ist Ihr Lieblingslied von den Liedern, die Sie geschrieben haben?

Da gibt es einige, das kann ich auch nicht so beantworten, aber es sind viele.

Was braucht man, um ein Lied zu schreiben?

Eine Geschichte, die man erzählen will, eine gute Melodie und Geduld, damit sich das Lied kreieren und entwickeln kann.

Wie lange brauchen Sie mindestens, um ein Lied zu schreiben?

Das ist unterschiedlich, ich habe schon Lieder in zehn Minuten geschrieben, aber ich hatte auch schon ein Jahr an einem Lied, das ist sehr unterschiedlich. Da gibt es kein Rezept, das ist sehr unterschiedlich. Mal geht es schneller und mal tüftelt man herum und streicht dann wieder Sachen.

Haben Sie noch eine andere Arbeit oder auch andere Hobbys?

Also, ich arbeite hauptsächlich. Ich arbeite als Landwirt und als Skilehrer, und Hobby ist schon zum grossen Teil die Musik.

Haben Sie einen Lieblingssänger?

Das sind auch mehrere, das könnte ich hier nicht aufzählen, denn da habe ich eine Riesenentwicklung gemacht. Es gab so quasi Epochen, in denen ich immer wieder andere Lieder gehört habe, dadurch habe ich inzwischen auch eine riesengrosse Musiksammlung, einen auswählen wäre fast frech, weil es so viele gibt.

Wie finden Sie es, auf einer Bühne zu stehen?

Das ist schon ein prickelndes Erlebnis, vor allem wenn viele Zuschauer da sind. Ich erlebe es immer wieder als sehr energiereich, da kommt auch sehr viel zurück von den Zuschauern und man kann schon fast sagen, hin und wieder fast schon euphorisch.

Werden Sie auf der Strasse erkannt?

Ich empfinde mich nicht als berühmt in dem Sinn, aber meine Freunde erkennen mich.

Was war Ihr schönstes Konzert?

Da gibt es auch einige, ganz schön waren die Konzerte auf grossen Bühnen wie beim Swiss Snow Happening, das war ein ganz, ganz cooles Konzert, aber auch einige Konzerte hier in Zernez, die wir spielen durften. Wenn das Publikum gut ist, kann man fast überall sein und ein gutes Erlebnis haben.

Wo würden Sie gerne einmal auftreten?

Ja, so ein grosses Open Air wäre schon mal cool, so Open Air Val Lumnezia oder auch ein bisschen weiter wie St. Gallen zum Beispiel, das wäre schon mal ganz cool, wenn man das erreichen würde.

Flurin Bezzola von den «Rebels» findet es prickelnd auf der Bühne zu stehen.
Flurin Bezzola von den «Rebels» findet es prickelnd auf der Bühne zu stehen. © zvg
Zur Person

Flurin Bezzola spielt in Bands, seitdem er 16 ist, momentan sind das die Rebels. Ist er nicht gerade im Probenraum, im Studio oder auf der Bühne, arbeitet Bezzola als Landwirt und im Winter als Skilehrer.

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