Es ist ja durchaus beliebt, über die Arbeit zu lästern. Sich am Montag schon wieder auf den Freitag zu freuen oder sich sein halbes Arbeitsleben lang auf die Pensionierung vorzubereiten und den neuen Lebensabschnitt quasi schon im Voraus anzuhimmeln. Das ist ja nicht grundsätzlich verkehrt, nur geht es da nicht allen gleich und nicht wenige dürften diesen grossen Einschnitt im Leben etwas unterschätzen.
Duri Valentin steht kurz vor diesem neuen Lebensabschnitt, respektive ist bei Erscheinen dieses Heftes bereits Teil dessen. Und er schaut der neuen Epoche durchaus auch mit Skepsis entgegen, würde gerne noch kleinere Aufgaben übernehmen. Denn Arbeit war für ihn nicht Arbeit, sondern Freude und Lebenselixier, wie im Porträt über «Püpa» zu lesen ist.
Arbeit steht auch bei der Tourismusorganisation an, doch im Moment scheint es zu wenige Personen zu geben, welche diese auch übernehmen möchten. «Tourismus braucht Leidenschaft», proklamiert der Direktor, Bernhard Aeschbacher. Zudem spricht er im Interview über sein liebstes Ferienziel und ob man als Tourismusdirektor überhaupt noch unbefangen Ferien machen kann.
Ferien für immer quasi haben die Protagonistinnen und Protagonisten des Thema-Artikels, dies gleich im doppelten Sinne. Sie sind allesamt pensioniert und haben ihre Wohnsitze für den neuen Lebensabschnitt ins Engadin, nach Samnaun oder ins Val Müstair verlegt. Weshalb und ob dies auch ihren Vorstellungen entspricht, lesen Sie in ebenjenem Artikel.
Natürlich gibt's auch sonst noch viele interessante Texte in diesem Heft. Die Arbeit besteht hier daraus, diese zu finden und dann zu lesen.
Deshalb hoffen wir auch darauf, dass Sie, geneigte Leserschaft, nun noch ein wenig arbeiten diesbezüglich und sich dann erst später pensionieren lassen wollen. Obwohl die Texte ja nicht zu viel Arbeit, sondern vor allem Information und Vergnügen geben sollten. Oder wie Helmut Schmidt einst sagte: «Entweder haben die Lesenden die Arbeit oder dann diejenigen, die schreiben.»
In dem Sinne wünschen wir nicht zu viel Arbeit, dafür umso mehr Vergnügen mit den Texten.
Für die Redaktion, Jürg Wirth, Redaktor