Familie Hauser: v.l. Alina, Gerhard, Madlaina, Ricarda.
Familie Hauser: v.l. Alina, Gerhard, Madlaina, Ricarda. © Instagram: @isabela_scheffel

Gerhard Hauser: Über Familie, Sport und den Snowboard-Weltcup in Scuol

Romina Koller & Gerhard Hauser Gerhard Hauser, 52 Jahre alt, ist in Sent im Unterengadin aufgewachsen und beruflich als Leiter Personaldienst im Gesundheitszentrum Unterengadin tätig. Gemeinsam mit seiner Frau Madlaina hat er zwei Töchter, Ricarda (22) und Alina (20). Im Interview spricht er über die Bedeutung des Weltcups in Scuol, seine Erfahrungen als Helfer und die prägende Rolle des Sports in seiner Familie.

Der Weltcup in Scuol als Impulsgeber für den Nachwuchs

Der Snowboard-Weltcup in Scuol ist für Gerhard weit mehr als nur ein sportliches Ereignis: «Die weltbesten Alpin-Snowboarder treten hier gegeneinander an. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, diesen faszinierenden Sport aus nächster Nähe zu erleben und sich davon begeistern zu lassen.» Der Weltcup schafft es, junge Talente zu inspirieren und die Begeisterung für den Wintersport in der Region weiterzutragen. Wie bei seiner Tochter Ricarda, die den Weg zur Profisportlerin eingeschlagen hat und in den letzten Jahren mehrere erfolgreiche Einsätze im Europacup sowie Weltcup verbuchen konnte. Auch in Scuol stand Ricarda bereits zweimal am Start.

Wintersport als Teil des Familienlebens

Auch wenn Snowboarden keine Familientradition bei den Hausers ist, spielt der Wintersport eine zentrale Rolle. «Wir waren alle Skifahrer und früher oft zusammen auf der Piste unterwegs. Heute schaffen wir es an rennfreien Wochenenden ab und zu, einen gemeinsamen Tag auf Motta Naluns zu verbringen.» Trotz unterschiedlicher sportlicher Vorlieben bleibt die Bewegung an der frischen Luft für Gerhard und seine Familie ein verbindendes Element.

Erinnerungen an die Anfänge: Reisen und Abenteuer

Die frühen Wettkampfjahre von Ricarda und Alina sind für Gerhard voller positiver Erinnerungen. «Einen bestimmten Moment hervorzuheben, fällt schwer. Besonders war die Zeit, als Alina ebenfalls Rennen fuhr und beide keinem Kader angehörten. Fast jedes Wochenende waren wir auf internationalen Rennen unterwegs. Die langen Anreisen waren zwar anstrengend, aber wir haben viele neue Orte kennengelernt und diese Zeit als Familie intensiv erlebt.»

Ein typischer Wettkampftag – und die Rolle der Familie

Ein Wettkampftag beginnt früh und folgt einer klaren Routine: «Aufstehen, aktivieren, frühstücken, und dann geht es direkt auf die Piste.» Nach der Besichtigung und dem Einwärmen starten die Rennen, die später analysiert werden, um alles für den nächsten Wettkampf vorzubereiten. «Wir als Familie haben kein besonderes Ritual, da wir bei den Rennen meist nicht vor Ort sein können. Trotzdem unterstützen wir Ricarda im Hintergrund so gut wie möglich.»

Spannung und Mitfiebern beim Start

Wenn Ricarda am Start steht, insbesondere beim Heimweltcup in Scuol, bleibt die Anspannung nicht aus. «Ehrlich gesagt bin ich oft nervöser als sie. Gerade hier, wo sie viele Leute kennt, fiebern wir als Eltern besonders mit.» Diese emotionale Verbundenheit prägt die Rennen – besonders dann, wenn schwierige Bedingungen zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen.

Ohne Helfer kein Weltcup: das Herz der Veranstaltung

Ein reibungsloser Ablauf des Weltcups ist ohne die lokale Unterstützung nicht denkbar. «Die Helferinnen und Helfer leisten grossartige Arbeit. Ihre authentische Hilfsbereitschaft schafft eine Atmosphäre, in der sich Athleten und Funktionäre gleichermassen wohlfühlen.» Als «Chef Torrichter» trägt Gerhard eine verantwortungsvolle Rolle im Organisationsteam. «Vor dem Rennen bin ich angespannt und froh, wenn alles ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne geht.»

Die Stärke der Gemeinschaft

Besonders beeindruckt ist Gerhard von der Beständigkeit des Helferteams: «Viele sind von Anfang an dabei. Man weiss, dass man auf sie zählen kann.» Dieser Zusammenhalt spiegelt sich nicht nur in der Organisation wider, sondern auch in der positiven Stimmung, die den Weltcup Jahr für Jahr prägt.

Ein Event mit grosser Strahlkraft

Der Snowboard-Weltcup in Scuol ist für Gerhard Hauser nicht nur ein internationales Sportereignis, sondern auch ein wichtiger Impulsgeber für die Region. Ob als Helfer, Unterstützer oder Zuschauer – Gerhard bringt die Rolle des Sports als verbindendes Element auf den Punkt: «Es geht darum, gemeinsam etwas Grosses auf die Beine zu stellen und dabei sowohl die Athleten als auch die Region in den Mittelpunkt zu rücken.»

Dieser Mix aus familiärer Leidenschaft, sportlichem Engagement und regionaler Verbundenheit macht den Weltcup in Scuol zu einem besonderen Ereignis – und prägt die persönliche Geschichte von Gerhard Hauser und seiner Familie.

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