Angefangen hat alles mit dem Wettbewerb «Spezialität Val Müstair». Aus 26 eingereichten Vorschlägen gingen die «Schaibiettas da Terza» als Sieger hervor. Maria Truttmann-Conrad, eine Hausfrau, Mutter und Grossmutter aus Müstair, liess ein altes Familienrezept in Erinnerung an ihre Kindheit wieder aufleben. Früher assen die Bauern und ihre Kinder bei der Arbeit auf den Alpweiden vor allem Haferflocken, die sie mit Zucker auf dem Feuer rösteten. Maria Truttmann entwickelte das Rezept weiter und kreierte ein Biskuit mit den Hauptzutaten Haferflocken, Bienenhonig, Butter und Haselnüssen.
Auch die Geschichte zu den Schaibiettas stammt aus dem Fundus der Hausfrau. Früher mussten die Buben und Mädchen im Frühjahr zur Alp Terza hinaufsteigen, um die Kuhfladen auf den Weiden zu zerreiben. Diese unliebsame Arbeit verrichteten sie nur widerwillig, was die Feen des Piz Terza sahen. Sie beschlossen daher, ihre Spezialität, «die Schaibiettas», welche die Form einer Sonnenscheibe hatten, auf den Alpweiden zu verstecken. Von diesem Tag an gingen alle Kinder gerne auf die Alp, um die Weiden zu putzen… die Feen jedoch hat nie jemand gesehen.
Die Schaibiettas da Terza haben die Form einer Sonnenscheibe. Jedoch bedeutet der Name Schaibietta nicht Sonnenscheibe, wie weitläufig angenommen wird, sondern er leitet sich von den Flurnamen «Schaibias» ab, die sich an den Abhängen des Piz Terza wiederfinden.
Auf jeden Fall sind die «Schaibiettas da Terza» als süsse Spezialität aus dem Val Müstair nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile werden sie von verschiedenen Produzenten hergestellt und in den Geschäften des Tales angeboten. Aber Achtung: Die Schaibiettas haben Suchtpotenzial.